Bedeutung: Mantrailing

 

Mantrailing ist die Suche nach dem Individualgeruch einer bestimmten Person.

Dabei wird nicht wie beim Fährten nach Bodenverletzungen oder wie in der klassischen Rettungshundearbeit (Flächensuchhunde) nach jeglichem menschlichen Geruch in einem bestimmten Gebiet gesucht, sondern nach den Geruchspartikeln, die von einem bestimmten Menschen abgegeben wurde.

Somit sucht der Hund nachdem er von einer Person eine Geruchsprobe erhalten hat, einen bestimmten Menschen in freier Natur oder sogar in der belebten Innenstadt.

 

Mantrailen kann überall trainiert werden, alles was man braucht, ist die Nase des Hundes und freiwillige Helfer!

 

 

Anforderung

 

Diese tolle Beschäftigung eignet sich für alle Hunde, egal ob gross oder klein. Beim Mantrailing arbeitet der Hund angeleint, weshalb auch Hunde, die Probleme mit Rückruf oder jagdlich ambitioniert sind, bei dieser Beschäftigung ohne Schwierigkeiten teilnehmen können.

 

 

 

 

Fürs Training mitbringen

 

Brustgeschirr für den Hund, eine ca. 5-7m lange Schleppleine (am angenehmsten aus Biothane oder Leder), wieder verschliessbare Plastikbeutel, Geruchsträger von dir und tolle Belohnungen

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine kleine Geschichte

 

"Wer geht denn da mit wem spazieren?" wird der/dem Hundeführer/in immer wieder hinterhergerufen.

Hund und Führer/in jagen in schnellen Schritt, nicht zu übersehen in Warnkleidung, quer durch den Ort. Der Hund wird plötzlich noch schneller, der ganze Körper angespannt. Springt über eine kleine Mauer; und plötzlich ist die Freude gross!


Ein unerzogener Hund? Weit gefehlt! Der Hund hat die gesuchte Person gefunden! Er ist ein ausgebildeter Personensuchhund, ein sogenannter Mantrailer.

 

 

 

Teamarbeit

 

Der Hundeführer hat die wichtige Aufgabe den Hund "zu lesen", also die Signale, welche ein Hund während der Suche zeigt - feinste Änderungen in der Körperhaltung, Rute, Bewegung des Kopfes - zu sehen, zu deuten und entsprechend zu reagieren.

 

Jeder Hund ist anders, jedes Team ist anders. Bei Mantrailen-OW wird jedes Team einzeln bestmöglich gefördert.

 

 

 

Wunderwerk Hundenase

 

Während wir Menschen vorrangig visuell orientiert sind, vertrauen Hunde bei der Wahrnehmung ihrer Umgebung hauptsächlich auf ihre ausgezeichnete Nase.

Für Hunde ist der Geruchssinn von entscheidender und überlebenswichtiger Bedeutung. Die Nase eines Hundes besitzt nämlich ganz besondere Eigenschaften und ist speziell auf die Bedürfnisse des Hundes angepasst:

 

Am ganzen Körper hat der Hund Kältesensoren, Wärme dagegen kann er nur an der Nase spüren. Da Hunde blind geboren werden, ist das ein lebenswichtiger Tastsinn für die Welpen, die so sofort das warme Gesäuge der Mutter finden.

 

 

 

Die Hundenase - der Wahrnehmungsweltmeister unter den Sinnesorganen

 

Ein Hund kann damit sogar genau die Fettsäuren erkennen, die zum Hautduft von Säugetieren gehören. Rehe oder Artgenossen wittert ein Hund deshalb lange bevor wir sie auch nur erahnen. Seine Nase riecht stereo- jedes Nasenloch separat - auf diese Weise ist der Hund fähig, die Richtung einer Spur zu beurteilen und selbst eine alte Spur zu verfolgen.

Zudem kann der Hund gleichzeitig Atemluft und den Duft des Geruches aufnehmen.

Darüber hinaus ist die Riechleistung auch um ein Vielfaches besser als unsere. Der ausgeprägtere Geruchssinn ist schon an der Anzahl der Riechzellen zu erkennen. Die Menschliche  Nase hat nur 20-30 Mio. Riechzellen, ein Schäferhund zum Beispiel 220 Mio.


Je länger die Schnauze eines Hundes ist umso besser ist auch sein Geruchssinn, denn dann ist auch der Platz für die Schleimhaut grösser, die Duftmoleküle aufnimmt. Drüsen sorgen dort für ständige Befeuchtung weshalb die Hundenase immer kalt und feucht ist.

Beim Trailen atmen Hunde bis zu 300 mal pro Minute ein, um ständige "Updates" der Duftsituation zu bekommen. Das trocknet die Schleimhäute aus, weshalb Nasenarbeit unheimlich durstig macht.

 

 

 

Die Hundenase im Dienste des Menschen

 

Durch intensives Training kann die phänomenale Riechleistung eines Hundes gezielt im Dienst des Menschen genutzt werden.


Mit Übungen und Trainings, vom Welpenalter an, kann zudem die Riechleistung eines Hundes verbessert werden.